Hilfe bei der Stärkung des Rad- und Fußverkehrs
Mit bis zu 1,16 Mio. Euro unterstützt das Land Hessen den Main-Kinzig-Kreis bei der Einstellung von Personal für die Verbesserung der Nahmobilität.
Dies teilte Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir am Freitag mit. „Hessens Kommunen tun viel für die Verbesserung des Rad- und Fußverkehrs, Land und Bund unterstützen sie dabei mit erheblichen Mitteln“, sagte der Minister. „Wir möchten, dass auch kleinere Städte und Gemeinden unsere Angebote optimal nutzen können. Das ist der Zweck des neuen Programms.“
Aus dem Klimaplan Hessen stehen bis 2030 insgesamt 29,5 Mio. Euro für die Beschäftigung von Nahmobilitätskoordinatoren und –koordinatorinnen bei den Landkreisen zur Verfügung. Der Zuschuss an den Main-Kinzig-Kreis deckt 80 Prozent der bis 2030 anfallenden Personalkosten.
Die Koordinatoren und Koordinatorinnen sollen die jeweiligen kreisangehörigen Städten und Kommunen fachlich bei der Planung und Umsetzung von Projekten unterstützen. „Davon erwarte ich einen kräftigen Schub auch im ländlichen Raum“, sagte Al-Wazir. „Gerade kleinere Kommunen können in der Regel nicht die notwendige Fachkompetenz für Nahmobilität aufbauen.“
„Wer die Nahmobilität sichtbar und langfristig stärken will, der muss vernetzt denken und handeln. Das tun wir im Main-Kinzig-Kreis“, erklärte Landrat Thorsten Stolz. „Radwege, Fußwege, Anschlussmöglichkeiten, Ruhepunkte, Orientierungsmarken: Für all das, ohne in alten Gemarkungsgrenzen zu denken, arbeiten wir im Landkreis mit den 29 Städten und Gemeinden eng zusammen.“ Das erfordere personelle Ressourcen für die übergeordnete Koordination und die weiteren vorbereitenden Schritte bis zur Umsetzung. Der Verkehrsdezernent des Kreises, der Beigeordnete Winfried Ottmann, bekräftigte, dass „ein fachlicher Fokus durch spezielle Koordinatorinnen und Koordinatoren eine enorme Beschleunigung“ bedeute.
Der Minister wies darauf hin, dass 88 Prozent der Radwege und so gut wie alle Fußwege in der Verantwortung von Städten und Gemeinden liegen. Bei der Wahrnehmung dieser Verantwortung können die Kommunen auf die Landesregierung zählen. Mit rund 140 Mio. Euro hat Hessen in den vergangenen Jahren den Ausbau von Rad- und Gehwegen in Städten und Gemeinden gefördert.
Zudem leistet das Land organisatorische und planerische Hilfe: Mit dem Rad-Hauptnetz liegt seit 2019 eine gemeinsame landesweite Planungsgrundlage vor. Musterlösungen erleichtern den Kommunen die Planung guter und sicherer Radwege, in der Arbeitsgemeinschaft Nahmobilität Hessen (AGNH) finden sie ein Forum für Erfahrungsaustausch und fachliche Unterstützung. Bei der Landesstraßenbaubehörde Hessen Mobil wurden neue Stellen für die Planung von Radwegen geschaffen, ein landesweites Netz von Zählstellen sammelt Daten zum Radverkehr und stellt sie den Kommunen zur Verfügung.
Das Land baut auch selbst: Von 2018 bis 2022 sind gut 38 Mio. Euro in den Neu- und Ausbau und in die Sanierung von Radwegen im Zuge von Landesstraßen geflossen. In diesem Jahr folgen weitere 13 Mio. Euro, für 2024 steht die Rekordsumme von 17 Mio. Euro bereit.